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Macht eine Impfpflicht überhaupt Sinn? Interessante Erkenntnisse auch für die Politik, wie sie möglicherweise viel Steuergeld sparen kann.

Am 25. Jänner 2022 besprechen bei Markus Lanz der Politiker Daniel Günther, der Journalistin Cerstin Gammelin, der Virologe Prof. Hendrik Streeck, die Journalistin Corinna Milborn und der Politiker Boris Palmer die aktuelle Lage zu Corona, den Sinn verschiedener Tests und die Impfpflicht.

Als Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung in Deutschland äußert sich Prof. Streeck zur Entwicklung des Infektionsgeschehens, zu den neuen Regeln für den Genesenenstatus sowie zur PCR-Priorisierung. Die gesamte Diskussion ist bis 25.Jänner 2023 hier verfügbar.

Prof. Streeck: Zentrale Aussagen

„Ein Fehler in meinen Augen in der Kommunikation war von Anfang an zu sagen: Wir haben einen Schutz vor der Infektion. Es ist ein Fremdschutz, wir kriegen eine Herdenimmunität. Das haben wir ja nicht. Die einzelne Person schützt sich selber, macht was zur Gesundheitsvorsorge.“

„Und wenn das Argument ist „Wir schützen das System vor Überlastung“, dann ist für mich die POLITISCHE FRAGE dahinter: Warum setzen wir denn da nicht an, dass wir das System der Überlastung nicht in Griff kriegen?

Politik muss Hausaufgaben machen

Laut Prof. Streeck wäre es dringend an der Zeit folgende Anpassungen vorzunehmen, bevor man über eine solche drakonische Maßnahme wie die Impfpflicht beschließt:

1) Gleichstellung von Genesenenstatus und Impfstatus

„Wir wissen, dass alle die genesen sind, einen sehr, sehr guten Schutz vor einem schweren Verlauf haben….und eine Re-Infektion eigentlich sehr selten im Vergleich zu einer Impfung auftritt, sodass wir den Genesenenstatus eigentlich dem Impfstatus gleichsetzen müssen.“

2) Antikörperstatus als Nachweis akzeptieren

„Wir können nicht nur Antikörper gegen das Spikeprotein nachweisen, sondern auch gegen das Nucleocapsid und damit zeigen, ob jemand wirklich Immunschutz aufgebaut hat…ist übrigens bei Masern, wo wir eine partielle Impfpflicht haben auch so, dass man Antikörpertiter nachweisen kann.“

3) Studie notwendig

„Und dann würde ich erstmal eine Studie durchführen und fragen: Wie viele in Deutschland haben eigentlich überhaupt keinen Schutz.“

„Und dann würden wir erst verstehen….wir wissen ja gar nicht, wer Schutz hat…wir wissen nicht, über welchen Prozentsatz der Bevölkerung wir eigentlich reden, womit wir solche drakonische Maßnahmen einführen wollen wie die Impfpflicht. Ich habe die Sorge, wir rennen da etwas hinterher, eine Impfwunschquote durchzupeitschen, wo keiner mehr sagen kann, wo die eigentlich sein solle, aber im Grunde wir eine viel höhere Schutzimpfung schon haben.“

Markus Lanz: 25.1.2022


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