„Gain of function research“ ist ein Forschungszweig, der in unseren Breiten noch ziemlich unbekannt ist.
Darunter versteht man den Versuch, einen Organismus genetisch so zu verändern, dass die Übertragbarkeit und/ oder Virulenz von Krankheitserregern erhöht oder das Wirtsspektrum, d. h. die Arten von Wirten, die ein Mikroorganismus infizieren kann, verändert wird.
Diese Forschung zielt darauf ab, das Verständnis von Krankheitserregern und ihrer Interaktion mit menschlichen Wirten zu verstehen, um neu auftretende Infektionskrankheiten besser vorhersagen und Impfstoffe und Therapeutika entwickeln zu können, bevor der Virus auftritt. In Instituten wie beispielsweise dem Institut für Virologie in Wuhan wird daran gearbeitet, im Tierreich vorkommende Viren derart zu manipulieren, dass sie auch für den Menschen eine Gefahr darstellen. Mitfinanziert wurden diese Forschungen auch von den USA.
Im Jahr 2016 äußerten Wissenschaftler und Experten für Bioethik anlässlich des Zika-Virus-Ausbruchs (1) erneut schwere Bedenken hinsichtlich der synthetischen Virologie, vor allem aufgrund der möglich doppelten – zivilen als auch militärischen – Nutzung der GoF-Forschung. Sie sprechen darin von außergewöhnlich hohen Risiken auch für die Menschen, die wahrscheinlich nicht von dieser Forschung profitieren, und/oder alle daraus resultierenden Schäden nicht kompensiert werden. Da Risiken und Nutzen der GoF die globale Gemeinschaft insgesamt betreffen können, hänge die ethische Akzeptanz der GoF davon ab, inwieweit sie international akzeptiert wird.(2)
In den deutschen und österreichischen Qualitätsmedien ist diese Thematik bis heute nicht wirklich präsent, obwohl eine Diskussion darüber dringend geboten wäre.
Also muss man über den großen Teich schauen, was sich dort tut. Und da tut sich einiges zum Thema GoF, aber auch zu der schon seit langem kursierenden Frage, ob das SarsCov2-Virus möglicherweise einem solchen Forschungsprojekt entsprungen sein könnte.
„Lab leak“
Zur „lab leak theorie“ – also der Annahme, dass SARS-CoV-2 aus einem Labor stammt – gibt es mittlerweile zahlreiche Berichte. Dabei muss erwähnt werden, dass dieses Thema im letzten Jahr sofort als Verschwörungsmythos gebrandmarkt wurde. Alternative Medien, die dieser Spur nachgegangen sind, wurden von Sozialen Netzwerken wie YouTube und Twitter verbannt und die Informationen gelöscht. Wissenschaftler, die diese These geäußert haben, wurden massiv angegriffen. Heute ist die „lab leak theorie“ mindestens genauso plausibel wie die Übertragung durch eine Fledermaus. Der amerikanische Investigativjournalist Paul Thacker hat im British Medical Journal die Ergebnisse seiner minutiösen Recherche veröffentlicht. Dazu schreibt Dr. Ingrid Mühlhauser, Professorin für Gesundheitswissenschaften an der Uni Hamburg:
„Schritt für Schritt zeigt er [Thacker] auf, wie Betreiber einer amerikanischen Laborgruppe gezielt eine Verschwörungstheorie entwickeln, um ihren Laborunfall in Wuhan als Verschwörung zu verschleiern. Gestützt wird der Mythos von renommierten Zeitschriften wie dem Lancet. Wissenschaftsjournalisten und Dienstleister für Faktenchecks übernehmen unreflektiert die Informationen. Beteiligte Wissenschaftler schweigen, aus Angst, Prestige und Forschungsförderung zu verlieren. Facebook blockiert fast ein Jahr lang Meldungen, die den natürlichen Ursprung von SARS-CoV-2 in Frage stellen. Sollte sich die These des Laborunfalls bestätigen, hätten ZDF und andere Medien Verschwörungsmythen verteidigt.“
https://multipolar-magazin.de/artikel/ich-kann-nicht-mehr
Dr. Anthony Fauci
Im Zusammenhang mit möglichen GoF-Forschungsprojekten am Virologiezentrum in Wuhan fokussieren sich die amerikanischen Investigativjournalisten wie auch verschiedene Senatoren auf den Direktor des NIAD (National Institute of Allergy and Infectious Diseases), einem der 27 Institute der NIH (National Institutes of health).
Dr.Fauci hat als leitender medizinischer Berater des amerikanischen Präsidenten im Kongress unter Eid ausgesagt, die USA hätten keine „Gain of function“Forschung finanziert. Er begründet das mit der Definition, wie die NIH Gof definiert: Die Verstärkung eines Virus sei kein Funktionsgewinn. Fauci bestreitet, den Kongress belogen zu haben.
Neu aufgetauchte Dokumente der DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) scheinen Dr Fauci noch mehr in Bedrängnis zu bringen.. In dem Bericht heißt es, dass sich die EcoHealth Alliance (eine global agierende NGO und Partner der NIH) im März 2018 an die DARPA gewandt habe, um Finanzmittel für die Durchführung von Forschungen zum Funktionsgewinn von durch Fledermäuse übertragenen Coronaviren zu erhalten. Das Projekt mit dem Namen Project Defuse wurde von der DARPA wegen Sicherheitsbedenken und der Begründung abgelehnt, dass es gegen das Moratorium für die GoF Forschung verstoße.
Der Virologe und Erfinder des MMR-Impfstoffes, Dr.Robert Malone, kommentiert die Enthüllungen von Project Veritas über die Ursprünge von COVID-19: Der erste „Expose Fauci“-Bericht von Project Veritas scheint echt zu sein. Die Dokumente der DARPA würden darauf hindeuten, dass COVID-19 ein künstliches Virus sei und das NIH von Anthony Fauci anscheinend versucht habe, seine Beteiligung zu vertuschen.
Project Veritas, ein Projekt des amerikanische Investigativjournalisten James O’Keefe, widmet sich der Aufklärung von Korruption, Unehrlichkeit, Verschwendung und Betrug in öffentlichen Einrichtungen und im Privatsektor. Anscheinend ist er mit seinen Nachforschungen doch in die richtige Richtung unterwegs, denn kürzlich aufgetauchte Dokumente des Justizministeriums belegen, dass sich das Pharmaunternehmen Pfizer mit dem FBI über das Project Veritas austauschte.
„Es ist beunruhigend, dass Pfizer nicht nur glaubt, dass es sich auf das FBI verlassen kann, um wahrheitsgemäße Berichterstattung durch Ermittlungen gegen gesetzestreue Journalisten zu unterdrücken, sondern auch, dass sie Recht zu haben scheinen, wenn sie glauben, dass das FBI bereitwillig abweichende Presse mit verfassungswidrigen Razzien angreifen wird. Es sollte keinen Platz für solche Vergeltungsangriffe auf den Journalismus in Amerika geben.“
Spannend ist in diesem Zusammenhang auch der Live-Mitschnitt einer Diskussion aus dem Jahr 2019, also noch vor Ausbruch von Covid19, in der Dr.Fauci offen mit anderen Teilnehmern aus dem Gesundheitssektor die Frage diskutiert:
Wie kann man die Menschen zum Impfen bringen? Mit einem neuen Virus aus China?
Mittlerweile ist das Thema auch endlich in Europa angekommen. In einem Gastbeitrag auf der Seite von Boris Reitschuster beschäftigt sich Gregor Amelung mit Fauci-E-Mails, die bewusste Vertuschung der Labortheorie nahe legen.
Zurück zur Ethik
Womit wir wieder am Anfang sind mit der Frage: Darf der Mensch alles, was er kann?
Soll GoF-Forschung erlaubt werden oder ist sie zu gefährlich? Wer soll diese Art von Forschung betreiben dürfen? Wie stellt man sicher, dass sie nicht missbraucht wird? Wie stellt man sicher, dass die Daten überall ehrlich geteilt werden? Das versucht Senator Kennedy von Dr. Fauci zu erfragen:
(1) Michael J. Imperiale: Zika Virus Focuses the Gain-of-Function Debate. In: mSphere. 1, Nr. 2, Januar. doi:10.1128/mSphere.00069-16. PMID 27303723. PMC 4894681
(2) Michael J. Selgelid: Gain-of-Function Research: Ethical Analysis. In: Science and Engineering Ethics. 22, Nr. 4, 6. Juli 2016, S. 923–964. doi:10.1007/s11948-016-9810-1. PMID 27502512. PMC 4996883
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